Die globale Coronapandemie durchkreuzte so manchen Plan, auch jene der Schüler/innen der Praxis-HAK Völkermarkt. Betroffen von Absagen sind nicht nur Veranstaltungen, sondern auch zahlreiche Auslandspraktika. Anna Lobnig, Schülerin der 4AK, hatte hingegen die Gelegenheit, Berufserfahrung im slowenischen Prevalje zu sammeln.

Lesen Sie selbst! Nachfolgend berichtet Lobnig über Ihre Erfahrungen:


Alles neu: Familie, Job, Kultur

Nach meinem vierwöchigen Aufenthalt in Slowenien bin ich nun wieder zurück in Österreich. Während meines Auslandspraktikums in der „Osnovna Šola“ (Grundschule) in Prevalje habe ich nicht nur meinen Wortschatz in der slowenischen Sprache verbessert, sondern auch viele positive Erfahrungen gesammelt.

Durch das Praktikum in Slowenien wollte ich mir einen Einblick ins Lehrerleben verschaffen. Es diente nicht nur dazu, meine Slowenischkenntnisse zu verbessern, sondern auch einen Beruf auszuprobieren, in dem ich mir vorstellen könnte, später selbst zu arbeiten.

Als ich in Prevalje angekommen war, wurde ich von meiner Gastfamilie, die zugleich auch zu meiner Verwandtschaft gehört, freundlich und offen aufgenommen. Durch sie konnte ich nicht nur die neue Kultur und die Traditionen Sloweniens, sondern auch neue Vokabeln sowie Redewendungen der Alltagssprache kennenlernen. Während meines Aufenthalts in Prevalje habe ich mich bei meiner Gastfamilie sehr wohl gefühlt, die wie eine zweite Familie für mich war.

Auch in der Schule, die für die nächsten Wochen mein Arbeitsplatz wurde, wurde ich mehr als herzlich empfangen. Die meiste Zeit arbeitete ich mit der 5. Klasse. Die Altersstufe der Klasse ist gleichzusetzen mit einer 1. Klasse der Sekundarstufe in Österreich, in Slowenien gibt es nämlich keine Trennung zwischen Volksschule und Neuer Mittelschule bzw. AHS-Unterstufe. Das bedeutet, dass die Schüler/innen neun Jahre dieselbe Schule besuchen. Grundsätzlich ist das Schulsystem in Slowenien ansonsten gleich wie in Österreich. Die Schulpflicht reicht vom sechsten bis zum 15. Lebensjahr. Danach können die Schüler/innen ein Gymnasium oder weitere Schulen wie Handels- oder Berufsschulen besuchen.

Die tägliche Jause steht fest im Stundenplan

Der Tagesablauf ist von der Struktur her ähnlich wie in Österreich. Um 08:15 Uhr in der Früh beginnt der Unterricht für die Schüler/innen. Gegen zehn Uhr vormittags gibt es eine Jause, die ins Klassenzimmer serviert und dort gemeinsam gegessen wird. Die Jause und auch das Mittagessen werden von der Küche, die sich direkt in der Schule befindet, zubereitet. Um 12:00 Uhr essen die Kinder das Mittagessen im Speisesaal. Nach dem Mittagessen wird der Unterricht fortgesetzt und endet ca. um 13:00 Uhr.

Nun zu meinen Arbeitsaufgaben: In den ersten Wochen bekam ich die Möglichkeit in ein paar Jahrgängen reinzuschnuppern und mir jeden Unterricht genau anzusehen. Dabei habe ich den Schülern/innen bei verschiedenen Aufgaben in Fächern wie Mathematik, Deutsch, Englisch und Slowenisch geholfen. Des Weiteren habe ich mit den Kindern Bücher gelesen, Lieder gesungen und Brücken gebastelt. Die Lehrer/innen integrierten mich in den Unterricht so oft es ging und ließen mich ebenso meine eigenen vorbereiteten Unterrichtsstunden durchführen.

Entdeckungen über Entdeckungen

Während meines Aufenthaltes in Prevalje habe ich viel über die Stadt, aber auch über das Land selbst erfahren. In meiner Freizeit sind wir sehr viel gereist und haben uns einige Städte, unter anderem auch die Hauptstadt Ljubljana angesehen. Ljubljana ist eine sehr schöne Stadt, in der viele Cafes und Restaurants am Fluss „Ljubljanica“ angesiedelt sind.  Eine der schönsten Sehenswürdigkeiten ist die Burg von Ljubljana, denn von hier aus hat man einen wunderschönen Blick auf die ganze Stadt.

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Alles in allem war dies eines der besten Praktika, das ich jemals hatte. Sprachlich hat mir mein Praktikum sehr geholfen und auch in beruflicher Hinsicht habe ich bemerkt, dass es mir wirklich viel Spaß bereitet, mit Kindern zu arbeiten.