Die Schüler/innen der 5AK haben sich im Unterricht zuletzt sowohl im privaten als auch im unternehmerischen Bereich mit dem Insolvenzrecht auseinandergesetzt und sich dabei die Frage gestellt, ob es möglich ist, dass eine Bank als Finanzpartner die eine oder andere Insolvenz vermeiden hätte können.

Markus Romano, Leiter der Völkermarkter Geschäftsstelle der Volksbank und Pate der 5AK, hat nun mit den Jugendlichen ausführlich den Kreditgenehmigungsprozess beschrieben. Kundenbetreuer/innen kommt dabei eine besondere Rolle zu. Sie haben in Abhängigkeit von ihrer Ausbildung und Erfahrung ein unterschiedliches Pouvoir, einen Kredit zu genehmigen. Der genaue Bonitätsbeurteilungsprozess, die laufenden Kontakte mit den Kunden und diezahlreichen EDV-unterstützten Frühwarnindikatoren – verändertes Kontoverhalten, Kontostand, Rückgang von Einnahmen, laufende Überziehungen, Veränderung von Kennzahlen etc. – helfen der Bank, einerseits ihr eigenes Risikozu reduzieren, dienen andererseits aber auch als sehr gute Basis, um Kunden rechtzeitig zu warnen und zu beraten.

Romano: „Unser Ziel ist auf keinen Fall das Stellen von Konkursanträgen, sondern wir wollen gemeinsam mit den Kunden zuallererst einen Weg finden, das Unternehmen wieder auf gesunde Beine zu stellen und, wenn nicht anders möglich, einen Sanierungsplan zu entwickeln, um eine allenfalls notwendige Sanierung vor Gericht gut vorzubereiten.“

Schockierend für die Jugendlichen waren die statistischen Daten zu den Insolvenzen von Privatpersonen: 25 Prozent insolventen Privatpersonen sind höchstens 30 Jahre alt, haben also schon in jungen Jahren – sie sind nur elf Jahre alter als die Schüler/innen der 5AK – so viele Schulden angehäuft, dass sie Schwierigkeiten bei der Rückzahlung haben. Viele haben noch dazu eine geringe Schulausbildung und von ihnen 41 Prozent keinen Job.

 „Die wichtigste Botschaft, die ich euch mitgeben kann, um Insolvenzen vorzubeugen, ist die finanzielle Bildung, die Möglichkeit an vielen Workshops teilzunehmen – und das genießt ihr in der Praxis-HAK Völkermarkt. Auch der Preis der finanziellen Bildung, den ihr von unserer Teambank erhalten habt, ist ein Baustein in eurer finanziellen Reife”, machte der Pate seinen Zöglingen Mut.

Auch Prof. Theresia Müller-Tschischej, die die Gruppe begleitete, zog zufrieden Bilanz: „Es war ein äußerst interessanter Workshop. Gute Bankberater sind verantwortungsvolle Begleiter in finanziellen Belangen, aber der zentrale Punkt ist die finanzielle Bildung unserer Jugend. Sie müssen fit für den finanziellen Alltag gemacht werden. Das gelingt ihnen sehr gut durch die praxisorientierte, kaufmännische Ausbildung in unserer Schule. Sie werden fit für den Beruf, für ein Studium und fürs Leben gemacht.“