Eine erlesene Gruppe der 5BK nutzte heute das strahlende Herbstwetter, um nach dem Schultag noch eine intensive kulturelle Kurzexkursion in die Landeshauptstadt anzuschließen. Gemeinsam mit Prof. Martin Erian besuchten Völkermarkter Jugendliche das umstrittene Kunstprojekt For Forest im Klagenfurter Wörtherseestadion. Auch die Schüler/innen äußerten sich kontrovers, zugleich aber auch differenziert über den Wald in der Fußballarena.

Hanna Visotschnig: “Dieses Projekt ist in vieler Hinsicht außergewöhnlich. Es stößt auf viel Kritik und ruft gleichzeitig sehr viel Interesse hervor.” Auch die Jugendlichen selbst entdeckten in sich eine gewisse Zerrissenheit: Zuerst lehnten sie For Forest ab, dann lockte sie die Neugier doch nach Klagenfurt. Auch wirtschaftliche Überlegungen hinter dem Projekt beschäftigen sie. Katja Tscherteu: “Die Reichweite, die dieses ungewöhnliche Kunstwerk erreicht, ist doch etwas Besonderes. Selbst Weltstars wie Leonardo DiCaprio wurden schon darauf aufmerksam.”

Ebenso gibt es – nicht nur öffentlich, auch innerhalb der 5BK – kritische Stimmen zum Stadionwald. Nadine Kulmesch: “Ich habe das Vorhaben von Anfang sehr kritisch gesehen und bin nun doch hier. Problematisch finde ich allerdings, dass die Bäume erst importiert werden mussten. Sie haben also nicht die beste CO₂-Bilanz.” Zwiegespalten ist Antonio Jakovljević: “Ich bin nicht begeistert, aber trotzdem ist es eine außergewöhnliche Sache. Das Ausrufezeichen zum Thema Umweltschutz kommt zum perfekten Zeitpunkt.”

Und danach: Ab ins Kino!

Nach dem Stadionbesuch ging es für die Gruppe weiter ins Wulfenia-Kino, in dem sie den Film Deutschstunde nach dem gleichnamigen Roman Siegfried Lenz’ besuchten. Ausgehend vom Aufsatzthema “Die Freuden der Pflicht” richtet die Geschichte den Fokus auf das gespannte Verhältnis von Freundschaft, Hierarchie und Pflichtbewusstsein in dörflicher Umgebung in den Tagen des Nationalsozialismus.

So wie For Forest und die Zeichnung “Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur” Max Peintners eine Dystopie, ein Schreckensszenario darstellen – die Natur kann nur noch als Schauobjekt im Stadion betrachtet werden -, wirkte auch der Film aufrüttelnd. Die Neigungsgruppe Kultur zeigte sich jedenfalls beeindruckt.

Titelfoto: For Forest/Gerhard Maurer