Die Corona-Pandemie brachte so manchen Zeitplan ins Wanken, doch sie kann viele Initiativen nicht stoppen. Nicht nur der Schreibwettbewerb “together unique” findet eine Fortsetzung, auch das Projekt “Brücken bauen – gradimo mostove” wird im Rahmen der Carinthija-2020-Initiative realisiert.

Bereits in der vergangenen Woche war ein Team um Prof. Daniela Wiedenbauer bei Künstler Edwin Wiegele für Videoaufnahmen zu Gast, nun folgten auch Prof. Aleksander Lukan und weitere Jugendliche aus verschiedenen Jahrgängen der Einladung zur Arbeit vor und hinter der Kamera.

Das Projekt wird im Herbst abgeschlossen. Man darf gespannt sein!

Anlässlich des Gedenkjahres 2020 initiierte die Praxis-HAK Völkermarkt in Kooperation mit der Europeada einen mehrsprachigen Schreibwettbewerb, der vom Land Kärnten im Rahmen der Carinthija-2020-Initiative gefördert wird. Doch dann kam Corona. Die Pandemie brachte den traditionellen Unterrichtsalltag, die Wirtschaft und auch die Kultur zum Erliegen, doch das Leben geht weiter – und ebenso das Schreiben.

Ursprünglich hätte der Bewerb bereits in diesem Frühjahr abgeschlossen werden sollen. Die besondere Situation führt nun allerdings zu neuen Fristen. Koordinator Prof. Martin Erian erklärt: „Die Jurymitglieder aus Bildung, Kultur und Wissenschaft haben sich intensiv ausgetauscht und schnell war klar: Ein Abbruch ist keine Lösung. Auch das Land Kärnten stand sofort hinter einer Fortführung des Projekts.“

Der bekannte slowenische Dichter Srečko Kosovel schrieb einst: »Die letzte Wahrheit des Menschen ist der Sieg der Schönheit.« Diese Schönheit spiegelt sich in Zeiten wie diesen in unserem Zusammenhalt, der gegenseitiger Hilfe und der Liebe zum Mitmenschen wider.

– Milena Olip, Organisationsteam der Europeada

In den letzten Wochen der Isolation sollte das Motto together unique | skupaj enkratni | zusammen einzigartig eine völlig neue Bedeutung erhalten, ein „Corona-Wettschreiben“ ist aber nicht das Ziel. Erian: „Im Mittelpunkt steht das Thema Mehrsprachigkeit mit seinen historischen Entwicklungen und gesellschaftlichen Potenzialen.“

https://www.facebook.com/together.unique.2020/photos/a.101435238143463/131425251811128/?type=3&theater

Finale im Herbst – Einreichungen behalten Gültigkeit

Junge Autorinnen und Autoren haben nun bis 8. November 2020 die Gelegenheit, literarische Versuche einzureichen. Bereits eingelangte Arbeiten werden natürlich weiterhin berücksichtigt, die betroffenen Jugendlichen wurden entsprechend informiert.

Begleitet wird der Bewerb von einer vielsprachigen Jury, der unter anderem Hofrat FI Dr. Michael Vrbinc. Dr. Luca Melchior, Universitätsprofessor für Mehrsprachigkeit an der Universität Klagenfurt, und der zweisprachige Literaturwissenschaftler und Autor Dominik Srienc (Robert Musil-Institut für Literaturforschung) angehören.

Informationen zu den Vorgaben sowie zur Jury finden Sie hier.


https://www.instagram.com/p/B9wNXOUggGR/

Daniel Primusch, Privatkundenbetreuer und Jungendbeauftragter der Kärntner Sparkasse, hat mit den Schüler/innen der Patenklasse, der 2AK, das Marketingkonzept der Kärntner Sparkasse analysiert. Auch bei diesem Workshop wurde viel über das Thema gestern, heute und morgen diskutiert. 

Lange Tradition – neue Ideen

Die Kärntner Sparkasse feiert ihr 200-jähriges Bestehen und in diesem Rahmen gibt es eine Fülle von Feierlichkeiten. Damit stellte sich für die Jugendlichen die Frage, wie eine Bank über so viele Jahre so erfolgreich am Markt sein kann, da sich doch die Rahmenbedingungen wesentlich geändert haben. Natur, Gesellschaft mit den Werten, Regulatorien für Banken und die Technik verändern sich, Wandel passiert immer rascher und diese Veränderungen müssen vom Unternehmen in all die strategischen Entscheidungen berücksichtigt werden, um nachhaltig erfolgreich zu bleiben. Das ist, betrachtet man die Jubiläumsfeiern, der Kärntner Sparkasse offensichtlich gelungen. 

Das Video, das Marie Schwarz, die erste Sparerin der Sparkasse, zeigt, hat bei den Jugendlichen erste Spuren hinterlassen und gezeigt, wie gestern, heute und morgen zusammengehören. Diese Dame hat aufgrund der Aussage: „Sparst du heute an, dann hast du ein besseres Leben!”  ihr erstes Sparbuch eröffnet. Dieser Moment wurde in dem Videobeitrag festgehalten – Storytelling eine der neuen kommunikationspolitischen Maßnahmen.  

Weiters wurden den Jugendlichen klar, wie wichtig die Auseinandersetzung mit Zielgruppen im Marketing ist, um darauf aufbauend den richtigen Marketing Mix zu wählen.  

Intensiv hat sich die Gruppe mit der Zielgruppe Jugendliche auseinandergesetzt. Das Jugendkonto George, das auf den erkannten Bedürfnissen der Zielgruppe Jugendliche aufbaut, mit den Zusatzleistungen wie begünstigte oeTickets, Kinogutscheine und vor allem die neuen Debit-Karten, die auch Jugendlichen den Einkauf im Internet ermöglichen, zeigten, welche Überlegungen hinter der Entwicklung des „Produktes” Jugendkonto stehen. Beworben wurde diese neue Debit-Karte mit folgendem Videoclip „Twice the nice”:

Den Abschluss bildete die interessante Frage, ob die Bank von morgen die rein digitale Bank sein wird oder doch noch Treffpunkt für Menschen mit starker digitaler Unterstützung vieler Prozesse.  

Die Sparkasse hat sich für die zweite Variante entschieden – Wohlfühlbank mit starker Digitalisierung, um mehr Zeit für Gespräche mit ihren Kunden zu haben. 

Die 1AK hat ihren Patenbetrieb, die Volksbank Völkermarkt, die gerne eine neue Patenschaft übernommen hat, kennengelernt.

Markus Romano, Filialleiter der Volksbank Völkermarkt und Poggersdorf, zeigte den Jugendlichen die unterschiedlichen Arbeitsbereiche einer Bank. Anschließend setzte er sich intensiv mit der Bedeutung der Bank im Wirtschaftskreislauf, dem Mikro- und Makroumfeld der Volksbank, auseinander, um dann auf diesem Wissen aufbauend auf das Thema – Bank gestern, heute und morgen einzugehen.

Den Schüler/innen wurde klar vor Augen geführt, dass das sogenannte St. Galler Managementmodell nicht nur ein theoretisches Modell der Betriebswirtschaft ist, sondern dass es besonders wichtig ist, dass sich ein Unternehmen intensiv mit den Veränderungen des Umfeldes auseinandersetzt, um dann Strategien entwickeln zu können, um langfristig am Markt erfolgreich zu sein.

Die Veränderungen und vor allem die Notwendigkeit der Veränderungen von Geschäftsmodellen einer Bank wurde den Jugendlichen klar. Die aktuelle schon lang andauernde Niedrigzinsphase, die Regulatorien durch die Finanzmarktaufsicht, Veränderungen in Technik und den Werten der Gesellschaft, haben zu massiven Änderungen der Unternehmenskonzepte geführt. Wie genau die Bank von morgen aussieht, weiß niemand ganz genau, aber es gibt dazu schon Visionen.

Durch folgende Schlagworte hat Romano die Bank im Wandel der Zeit beschrieben:

GesternHeuteMorgen
persönlich persönlichpersönlich
regional regionalregional
Schaltermoderndigital – enormer Zuwachs bei Banking Applikationen
Kreditgeschäft nur vor Ortdigital
BarauszahlungenKreditgeschäft vor Ort und online
Überweisungen am Schaltervorwiegend Online-Überweisungen
Auszüge persönlich an KundenAuszüge durch Kunden selbst
Doppelt so viele Mitarbeiter pro Kundenweniger Mitarbeiter
Abschlüsse händischgeringe Zinsmargen
Hohe Zinsmargen starker Anstieg der Dienstleistungsgeschäfte
Kein Dienstleistungsgeschäft

Die aktuellen Dienstleistungen / Produkte der Volksbank zeigen, wie sich die Bank an die geänderten Bedürfnisse ihre Kundinnen und Kunden angepasst hat: Persönliche Beratung mit individuellen Beratungszeiten, Ausbau der Selbstbedienungszonen, Digitales Volksbank Banking mit App Lösungen für das Smartphone und Tablets und das Kundenservicecenter via Telefon und Email und vieles mehr.

Den Abschluss bildete das Video über das neue Filialkonzept der Haspa Bankfiliale. Eine Möglichkeit, wie trotz fortschreitender Digitalisierung dennoch die Schlagworte regional und persönlich gelebt werden können:

Das Museum am Bach in Ruden diente als Location für die am 26. Oktober 2019 stattgefundene Auftaktveranstaltung des Kunstprojektes “Brücken Bauen – Gradimo Mostove”. Es handelt sich hier um ein Projekt der Landesausstellung Carinthija 2020, initiiert von Gerhard Leeb, Künstler aus Villach.

Die Brücken über die Drau, von Rossegg bis Dravograd, werden von 30 zeitgenössischen Kärntner Künstlern/innen und Schüler/innen der HTBLA Ferlach und der Praxis-HAK Völkermarkt bespielt. Die Inszenierungen werden durchgehend zweisprachig realisiert, das gilt auch für die Infotafeln, die an den Brücken angebracht werden und mittels QR-Code zu den Homepages der Künstler/innen und Gemeinden weiterleiten.

Die Schüler/innen der Praxis-HAK Völkermarkt werden gemeinsam mit Edwin Wiegele, Maler und Grafiker aus Haimburg, die Annabrücke, die direkt über das Verbund-Wasserkraftwerk führt, bespielen. Die Botschaft, die der Öffentlichkeit durch die Inszenierung vermittelt werden soll, wird ausschließlich von den Jugendlichen erarbeitet und danach in Zusammenarbeit mit Edwin Wiegele künstlerisch umgesetzt.

“Die Jugendlichen haben so viele Ideen und Talente, die in unserem Schulalltag oft zu kurz kommen. Für uns als wirtschaftliche Schule ist es besonders wichtig, unseren Schülern/innen durch solche Projekte die Möglichkeit zu geben, kreativ und künstlerisch zu arbeiten”, so Prof. Daniela Wiedenbauer, die gemeinsam mit Prof. Josef Zore die Projektbegleitung übernimmt.

Das Jahr 2020 steht gerade in Südkärnten ganz im Zeichen des 100-Jahr-Jubiläums der Kärntner Volksabstimmung vom 10. Oktober 1920. Nicht zufällig stellt das Kollegium der Praxis-HAK Völkermarkt bereits das nun begonnene Schuljahr unter das Motto „Gestern. Heute. Morgen. Die Region im Wandel“. Darüber hinaus arbeiten die Lehrkräfte sowie die Schüler/innen von Völkermarkts Berufsbildender Höherer Schule an zwei Projekten, die auch von der Initiative „Carinthija 2020“ der Kärntner Landesregierung unterstützt werden.

In diesem Zusammenhang vertraten Prof. Martin Erian und Prof. Mario Kraiger die Schule beim Kick-Off-Event im Klagenfurter Lakeside Park. Dabei unterstrichen Igor Pucker als Leiter der Abteilung 14 Kunst und Kultur des Amtes der Kärntner Landesregierung sowie Kurator Peter Fritz Grundideen zum großen Gedenkjahr: Nicht Entscheidungsträger von außen, sondern die Kärntnerinnen und Kärntner sollen das Gedenken aktiv mitgestalten.

Die Völkermarkter Projekte betonen vor allem den Gegenwartsbezug sowie die Perspektiven in die Zukunft: So sind Interviewserien zur Kärntner Identität ebenso geplant wie ein mehrsprachiger Schreibwettbewerb, der im Rahmen der Europeada 2020 seinen Abschluss finden wird.

Ebenfalls erfreulich: Zahlreiche Schulen und Vereine aus dem Bezirk konnten der interessierten Öffentlichkeit spannende Vorhaben präsentieren. Vorfreude auf ein bewegtes Gedenkjahr ist also erlaubt!

Titelbild: LPD Kärnten/Bauer | Kurator Peter Fritz, Landeshauptmann Peter Kaiser, Landesrat Martin Gruber sowie Igor Pucker bei der Projektpräsentation Anfang 2019