Wenn frische Ideen zur Tradition werden – dann muss das kein Widerspruch sein. Bereits zum dritten Mal in Folge organisieren Jugendliche der Praxis-HAK in Kooperation mit der Tourismusregion Klopeiner See – Südkärnten den Völkermarkter Tourismustag, der am Donnerstag in der Neuen Burg über die Bühne geht.

In diesem Jahr übernehmen Selina Dumpelnik, Anna-Maria Gaggl und Melisa Malovčić (alle 4AK) aus dem Ausbildungsschwerpunkt Marketing, Tourismus und Eventmanagement die Verantwortung für die Organisation, betreut wird das Trio von Prof. Daniela Wiedenbauer.

“Fit & Online” lautet das diesjährige Motto des Events, dessen Programm gleich einige Höhepunkt bietet: Los geht es bereits um 16:30 Uhr mit Workshops zum Thema Social Media und Visual Content, die den Touristiker/innen der Region neue Perspektiven im Netz aufzeigen. Durch die Hauptveranstaltung mit Impulsvorträgen von Christian Kresse, Marko Loibnegger und Daniel Orasche führt die Band Matakustix, die auch musikalisch für ausgelassene Stimmung sorgen wird.

Die Einladung finden Sie hier.


Die Schüler/innen der 1AK wurden wieder von ihrem Patenunternehmen, der Kärntner Sparkasse, besucht. Die beiden Mitarbeiter Daniel Primusch, Privatkundenbetreuer, und Ivana Maric, Privatkundenbetreuerin und Wertpapierberaterin, standen den Jugendlichen Rede und Antwort zu all ihren Fragen zum Thema Zahlungsverkehr.

Ausgangspunkt: „Ein Konto zu besitzen, heißt Teil der Gesellschaft zu sein!“

Da noch nicht alle Jugendlichen dieser Klasse ein Jugendkonto eröffnet haben, verstanden sie diese Aussage zunächst nicht, da sie nicht wussten, dass es Menschen, abgesehen von Kindern und Jugendlichen, gibt, die kein Konto haben. Häftlinge, Asylanten sowie Betroffene von Schuldenregulierungsverfahren haben meist kein Konto, sie zählen zu den sogenannten schutzbedürftigen Gruppen, die in der sogenannten Zweiten Sparkasse betreut und beraten werden. Das Besondere an dieser Zweiten Sparkasse ist, dass ehrenamtliche Mitarbeiter/innen der Kärntner Sparkasse in dieser Bank arbeiten, kostenlose Konten für diese Personen eröffnen und ihnen auch in finanziellen Fragen zur Seite stehen.

Ein wenig betroffen, aber zugleich auch bewegt, dass sich Menschen unentgeltlich in den Dienst der Gesellschaft stellen, ihre Zeit opfern und anderen helfen, wieder ein Teil der Gesellschaft zu werden, setzte sich die Klasse intensiv mit dem Thema Zahlungsverkehr, all den möglichen Transaktionen und den damit verbundenen Kosten auseinander. Sie erkannten, dass der Zahlungsverkehr für eine Bank eine sehr kostenintensive Dienstleistung, aber zugleich eine wichtige Basis darstellt, um interessante, ertragreiche Geschäftsbeziehungen für beide Seiten, Bank und Kunden, aufzubauen. Das Ziel besteht auf jeden Fall darin Win-Win-Situationen zu erreichen.

Die zahlreichen Kommentare der Schülerinnen und Schüler der 1AK zeigen, dass auch diese Patenschaft zu Win-Win-Situationen führt:

  • Ich habe erkannt, dass ein Konto zu besitzen auch bedeutet Verantwortung zu übernehmen.
  • Mir wurde bewusst, wie viele Zusatzleistungen mit einem Jugendkonto verbunden sind.
  • Interessant war die Erkenntnis, wie viele Arbeitsschritte hinter einer einfachen Überweisung stecken.
  • Ich konnte viele Themen des Betriebswirtschaftsunterrichts besser verstehen.
  • Interessant war die Information, dass man als Praktikant/in gleich am Schalter eingesetzt wird und damit viel lernen kann.
  • Durch die hohen Kosten für Bargeldtransaktionen werde ich sicherlich in Zukunft alle meine Überweisungen gerne online durchführen.
  • Ich finde es gut, dass Menschen von der Sparkasse eine zweite Chance bekommen.
  • Dass ein Kundenbetreuer für 1000 Kunden verantwortlich ist, ist schwer vorstellbar. Trotzdem möchte ich gerne ein Praktikum in der Sparkasse absolvieren.
  • Es war einfach schön, dass wir auf all unsere Fragen Antworten erhalten und sich für uns Zeit genommen haben.

Wir alle freuen uns auf weitere interessante Gespräche.

Voten, voten, voten! Es gilt noch einmal, alle Kräfte zu mobilisieren, um der Praxis-HAK Völkermarkt auch in diesem Jahr zu einem Erfolg beim Starke-Schulen-Award zu verhelfen. Wie gestern bekannt wurde, liegt der Beitrag von Schüler/innen des Ausbildungsschwerpunkts Marketing, Tourismus und Eventmanagement in Kooperation mit der Tourismusregion Klopeiner See – Südkärnten derzeit auf Rang zwei und darf sich so noch alle Hoffnungen auf ein tolles Endergebnis machen.

Prof. Daniela Wiedenbauer: “Wir hoffen noch einmal auf breite Unterstützung, damit ganz Österreich erfährt, dass wir eine starke Schule sind!”

Gevotet werden kann täglich – und zwar unter folgendem Link:

Die 3AK beendete diese Schulwoche mit einem Workshop mit Josef Hirm. Dieser besuchte seine Patenklasse als Vertreter der Raiffeisenbank Eberndorf im Fach Betriebswirtschaft. Diesmal ging es aber nicht um perspektivenreiche Veranlagungsstrategien oder Lösungen in Kreditbelangen, sondern um Fragen rund um den Betriebsrat.

Prof. Theresia Müller-Tschischej begleitete die Einheit: “Der Workshop hat gezeigt, dass ehrenamtliches Engagement sich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszahlt.” Thematisiert wurde auch die Vermittlung von Entscheidungen der Geschäftsführung, die für die Angestellten häufig zunächst mit Einschränkungen oder neuen Anforderungen verknüpft sind. Müller-Tschischej: “Ein guter Betriebsrat sucht langfristig nach Win-Win-Situationen für beide Seiten, für Geschäftsführung und Belegschaft. Das war ein wichtiger Einblick für die Jugendlichen.”

Am gestrigen Donnerstag war es endlich soweit: Die Schüler/innen der 3CK lernten im Rahmen des Unternehmensrechnung-/Betriebswirtschafts-Unterrichts ihr Klassenpaten-Unternehmen, die WILD GmbH, am Standort Völkermarkt näher kennen.

Begrüßt wurde die Klasse von Andrea Gritsch, Head of Human Resources der WILD-Gruppe, die eine Kurzvorstellung des Unternehmens vornahm und nochmals auf die Win-Win-Situation dieser Patenschaft für beide Seiten hinwies.

Durch die äußerst interessanten und informativen Vormittagsstunden zu den Bereichen „Kostenrechnung/Controlling“ sowie „Personalmanagement“ führte im Anschluss dann Michael Wratschko, Managing Director CFO der WILD-Gruppe, himself.

Der Schwerpunkt dieser ersten Exkursion zum Patenunternehmen war das Thema „Kostenrechnung“.  Dabei zeigten Wratschkos Ausführungen und jene seiner Mitarbeiterin, Frau Kuster, deutlich, dass die in der Theorie im Fach „Unternehmensrechnung“ vermittelten Inhalte auch in der Praxis eingesetzt werden. So werden beispielsweise die Kosten in einem Betriebsabrechnungsbogen (BAB) auf Kostenstellen zusam­men­gefasst und die Angebotspreise mittels einer Zuschlagskalkulation ermittelt. Gleichzeitig wurde klar, dass einerseits im Sinne der Effizienz in einigen Bereichen vereinfacht gearbeitet wird und andererseits durch die enormen Möglichkeiten der verwendeten EDV-Systeme eine laufende Kostenkontrolle und Steuerung gegeben sind.

Die Jugendlichen der Patenklasse zeigten sehr großes Interesse im Allgemeinen am Unternehmen Wild GmbH und so wurden zum Abschluss in einer offenen Fragerunde noch etliche Bereiche aus dem Fach „Betriebswirtschaftslehre“ näher besprochen und diskutiert. Die Patenklasse 3CK freut sich schon jetzt auf ein „frühlingshaftes“ Wiedersehen. Dann sollen Inhalte zu den Fachbereichen wie „Unternehmensführung und Customer-Relationship-Management“ miteinander besprochen und erarbeitet werden.

Am kommenden Mittwoch findet um 18 Uhr die diesjährige Infonight@Praxis-HAK statt. Dabei haben Interessierte – Eltern und Erziehungsberechtigte, aber auch Jugendliche selbst – die Gelegenheit, Völkermarkts Berufsbildende Höhere Schule hautnah zu erleben. Authentische Einblicke versprechen dabei besonders die Berichte aktueller Schüler/innen, die zu laufenden Projekten in den innovativen Ausbildungsschwerpunkten, aber auch zu Arbeiten aus den Bereichen Business Behaviour und Entrepreneurship Education Rede und Antwort stehen werden. Mit dabei ist ebenfalls die Junior Company Voilea.

Ein Highlight bildet zudem der Expertentalk, anlässlich dessen an diesem Abend Karl Schnögl, Geschäftsführer der Raiffeisenbank Eberndorf, und Bloggerin und “Webpunk” Lydia Kulterer (“We Go Wild”) an der Mettingerstraße gastieren. Sie beide sind in unterschiedlicher Form mit dem digitalen Umbruch konfrontiert und kennen die Anforderungen an die nächste Generation. Sie gelten damit als wichtige Wegweiser in die Zukunft – und sie sind mit der Praxis-HAK eng verbunden. Schnögl begleitet die 3AK als Klassenpate Richtung Matura und sieht darin auch für sein Unternehmen eine wesentliche Chance:

Unsere Welt ist heute im Wandel und die junge Generation ist Botschafter dieses Wandels. Das bringt für etablierte Unternehmen enorme Herausforderungen mit sich, bietet aber auch unglaubliche Chancen. Für uns ist es ein Gewinn, uns gezielt von jenen beraten und inspirieren zu lassen, denen die Zukunft gehört: den Schüler/innen der Praxis-HAK Völkermarkt.

– Karl Schnögl, Geschäftsführer der Raiffeisenbank Eberndorf

Kulterer wiederum kehrte im Vorjahr zehn Jahre nach der Matura an die Praxis-HAK zurück, um den Stein eines Blogprojekts der damaligen 3AK ins Rollen zu bringen. Sie selbst hat nach Studium und einer Tätigkeit für die Wirtschaftskammer in der heiß umkämpften Welt der Blogger, von der gerade Jugendliche träumen, international Fuß gefasst. Heute erreicht sie mit ihren Texten Hunderttausende Leser/innen.

Direktorin Michaela Graßler freut sich auf eine spannende Veranstaltung : “Unsere Gäste können einen Blick hinter die Kulissen des Schulbetriebs werfen und mit Vorbildern aus der Arbeitswelt diskutieren, wie die nächste Generation tatsächlich ‘zukunftsfit’ werden kann.”


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Technologische und gesellschaftliche Umbrüche sind in aller Munde und lassen viele um die berufliche Zukunft bangen. Mag. Karl Schnögl und Mag. Gerhard Wolf, Geschäftsleiter der Raiffeisenbank Eberndorf, hielten daher am gestrigen Freitag mit den Schüler/innen der 3AK im Rahmen des Betriebswirtschaftsunterrichts in Anknüpfung an eine Einheit Mitte November einen weiteren Workshop ab, um aufzuzeigen, wie gerade die Finanzbranche auf Veränderungen reagiert.

Als Unternehmen die Talfahrt stoppen

Im Vordergrund stand dabei die Frage, wie derartige Prozesse in ihrem Unternehmen bewältigt bzw. wie ihnen aktiv begegnet werden kann. Ein Schwerpunkt lag auf den Themen Sanierungs- und Innovationsmanagement. So waren 2013 und 2014 sehr schwierige Jahre für die Raika Eberndorf. Bedingt durch notleidende Kredite und die damit zusammenhängenden Kreditausfälle wurde das Eigenkapital aufgebraucht und damit schlitterte das Unternehmen in die Krise.

Die Jugendlichen setzten sich mit dem Geschäftsmodell der Bank und den drei Säulen – Ertrag, Aufwand und Risiko – auseinander. Ihnen wurde klar, dass durch das Risiko die Krise entstanden ist. Die gesamte Belegschaft der Bank war damit mit einem massiven Change konfrontiert. Durch klare Information über die aktuelle wirtschaftliche Situation, das Aufzeigen der Dringlichkeit des Handelns und die von der Geschäftsleitung vorgegebene Strategie schaffte es die Bank, in sehr kurzer Zeit wieder auf gesunden Beinen zu stehen. Ein wichtiger Erfolgsfaktor war dabei die Loyalität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ihrer Bank.

Gemeinsame Visionen als Motor

Bekannterweise heißt aber Stehenbleiben Rückschritt. Die Vision – die Überwindung der Krise – als Motivator für Veränderung war damit weg und nun galt es neue Visionen zu entwickeln. Die gesamte Mannschaft wurde in einen Innovationsprozess eingebunden. Begleitet durch externe Berater wurden Stärken und Schwächen analysiert und interessante, innovative Geschäftsideen entwickelt. Spannende Veränderungen stehen an. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickeln damit gemeinsam eine starke noch zukunftsfähigere Bank, ihre Bank. Dieser Innovationsprozess wird von allen mitgetragen, eingebettet in eine starke Vertrauenskultur.

Prof. Theresia Müller-Tschischej: “Die Kernbotschaft lautete, aus Betroffenen Beteiligte zu machen. Um den ‘Change’ erfolgreich zu managen, hilft es enorm, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend einzubinden. Das gilt für alle Branchen.”

Für die Verantwortlichen der Raiffeisenbank Eberndorf war es ein vorweihnachtliches Wiedersehen mit ihrer Patenklasse, die nun im dritten Jahr begleitet wird. Ein gemeinsames Bild mit dem Christbaum im Klassenraum durfte daher nicht fehlen.

Die abgelaufene Schulwoche stand an der Praxis-HAK Völkermarkt eindeutig im Zeichen verschiedenster Workshops. Auch die 4AK verließ aus diesem Grund vorübergehend das Schulgebäude und begab sich in die Räumlichkeiten der Raiffeisenbank Völkermarkt für eine Einheit zum Thema Veranlagung. Begleiterin Prof. Theresia Müller-Tschischej und die Schüler/innen liefern gemeinsam den Nachbericht, wofür sie sogar in der Literaturgeschichte kramten.


Zum Thema Wertpapierdienstleistungen wurden die Schüler/innen der 4AK am vergangenen Donnerstag aufgeklärt, um finanzielle Vorbereitungen für die Zukunft zu treffen bzw. fitter im Bereich Veranlagung in Wertpapieren zu werden. Der Vortrag wurde von Wolfgang Malz, Leiter der Privatkundenbetreuung, geleitet. Er zeigte unterschiedliche Alternativen zur langfristigen Geldanlage und beschrieb den Ablauf des Beratungsgespräches im Wertpapiergeschäft im Detail.

Zu Beginn einer neuen Geschäftsbeziehung gibt es stets ein Beratungsgespräch mit dem Kunden, dabei wird über zukünftige Vorgehensweisen in Bezug auf Geldanlagen gesprochen. Für den perfekten Veranlagungsmix – Mischung aus Sparformen wie dem Sparbuch und zum Beispiel dem Bausparen und den Wertpapieren wie Aktien, Anleihen, Fonds, Zertifikate und vieles mehr – muss der Kundenberater gemeinsam mit dem Kunden ein Anlegerprofil erstellen. Dabei werden die Vermögenslage, die Liquidität, der Veranlagungszeitraum, die verfolgten Anlageziele und vor allem die Risikotoleranz des Kunden herausgearbeitet. Gerade dem Aspekt der Risikotoleranz wird hohe Aufmerksamkeit geschenkt. „Welche Schwankung bei Ihrer Veranlagung können Sie vertragen? Wo fühlen Sie sich wohl?“ Aufbauend auf all diesen Informationen wird das für den Kunden ideale Investmentprofil und damit zusammenhängend ein Zielportfolio erstellt.

Dies ist dann auch die Vorgabe für die weitere Vorgangsweise bei den Wertpapierkäufen für den Bankmitarbeiter. D.h. so darf, wenn das Zielportfolio eines risikoaversen Kunden einen Anleihen-Standard-Anteil von 35 % vorschlägt, dieser Anteil beim Kunden nicht überschritten werden. Denn der Fokus eines Kunden mit einer geringen Risikotoleranz sollte auf sichere Anlageformen gesetzt werden, jedoch ist somit auch die Ertragschance wesentlich vermindert. Sollte der Kunde aber dennoch risikoreichere Veranlagungen wünschen, dann muss dieser unterschreiben, dass dies ein beratungsfreier Kauf für ihn ist. Damit bestätigt der Kunde damit, dass er bewusst, mehr Risiko tragen möchte. Möchte ein Kunde komplett auf die Beratung der Bank verzichten und Wertpapiergeschäfte eigenständig abwickeln, dann bestätigt dies der Kunde schriftlich, damit im Nachhinein der Berater bzw. die Bank nicht zur Verantwortung herangezogen werden können.

„Uns wurde durch diesen Vortrag und die Informationen in der Praxis-HAK die Angst vor Veranlagung in Wertpapieren genommen. Es besteht auch für uns Jugendliche die Möglichkeit bereits mit geringen Beträgen z.B. dem Fondsparen zu beginnen, damit kann man auf lange Sicht höhere Erträge erzielen und vorsorgen.“ (Selina Persche)

„Wir haben wieder einmal gesehen, dass das, was wir in der Schule lernen, auch in der Praxis angewendet wird.“ (Noah Radelli und Johannes Planteu)

„Veranlagungen spielen schon im jungen Alter eine bedeutende Rolle und es ist sinnvoll, bereits als Jugendlicher durch laufende Einzahlungen für seine Zukunft vorzusorgen. Auch der folgende Ausschnitt aus einer Ballade Goethes sagt ähnliches aus: ‘Armuth ist die größte Plage,/Reichthum ist das höchste Gut!’ (V. 2-3)“ (David Krassnig und Johannes Hobel)

Für Praxiskoordinatorin Prof. Müller-Tschischej hat der Workshop zentrale Botschaften gebracht: „Kauft nie ein Wertpapier, dessen Funktionsweise ihr nicht versteht. Fest steht aber, dass unsere Schülerinnen und Schüler durch gute finanzielle Bildung ausgestattet, Risiken, sei es in der Finanzierung oder Veranlagung, wenn schon nicht ganz vermeiden, aber zumindest reduzieren können.”

Die Schüler/innen der 5AK haben sich im Unterricht zuletzt sowohl im privaten als auch im unternehmerischen Bereich mit dem Insolvenzrecht auseinandergesetzt und sich dabei die Frage gestellt, ob es möglich ist, dass eine Bank als Finanzpartner die eine oder andere Insolvenz vermeiden hätte können.

Markus Romano, Leiter der Völkermarkter Geschäftsstelle der Volksbank und Pate der 5AK, hat nun mit den Jugendlichen ausführlich den Kreditgenehmigungsprozess beschrieben. Kundenbetreuer/innen kommt dabei eine besondere Rolle zu. Sie haben in Abhängigkeit von ihrer Ausbildung und Erfahrung ein unterschiedliches Pouvoir, einen Kredit zu genehmigen. Der genaue Bonitätsbeurteilungsprozess, die laufenden Kontakte mit den Kunden und diezahlreichen EDV-unterstützten Frühwarnindikatoren – verändertes Kontoverhalten, Kontostand, Rückgang von Einnahmen, laufende Überziehungen, Veränderung von Kennzahlen etc. – helfen der Bank, einerseits ihr eigenes Risikozu reduzieren, dienen andererseits aber auch als sehr gute Basis, um Kunden rechtzeitig zu warnen und zu beraten.

Romano: „Unser Ziel ist auf keinen Fall das Stellen von Konkursanträgen, sondern wir wollen gemeinsam mit den Kunden zuallererst einen Weg finden, das Unternehmen wieder auf gesunde Beine zu stellen und, wenn nicht anders möglich, einen Sanierungsplan zu entwickeln, um eine allenfalls notwendige Sanierung vor Gericht gut vorzubereiten.“

Schockierend für die Jugendlichen waren die statistischen Daten zu den Insolvenzen von Privatpersonen: 25 Prozent insolventen Privatpersonen sind höchstens 30 Jahre alt, haben also schon in jungen Jahren – sie sind nur elf Jahre alter als die Schüler/innen der 5AK – so viele Schulden angehäuft, dass sie Schwierigkeiten bei der Rückzahlung haben. Viele haben noch dazu eine geringe Schulausbildung und von ihnen 41 Prozent keinen Job.

 „Die wichtigste Botschaft, die ich euch mitgeben kann, um Insolvenzen vorzubeugen, ist die finanzielle Bildung, die Möglichkeit an vielen Workshops teilzunehmen – und das genießt ihr in der Praxis-HAK Völkermarkt. Auch der Preis der finanziellen Bildung, den ihr von unserer Teambank erhalten habt, ist ein Baustein in eurer finanziellen Reife”, machte der Pate seinen Zöglingen Mut.

Auch Prof. Theresia Müller-Tschischej, die die Gruppe begleitete, zog zufrieden Bilanz: „Es war ein äußerst interessanter Workshop. Gute Bankberater sind verantwortungsvolle Begleiter in finanziellen Belangen, aber der zentrale Punkt ist die finanzielle Bildung unserer Jugend. Sie müssen fit für den finanziellen Alltag gemacht werden. Das gelingt ihnen sehr gut durch die praxisorientierte, kaufmännische Ausbildung in unserer Schule. Sie werden fit für den Beruf, für ein Studium und fürs Leben gemacht.“

Im Rahmen einer exklusiven Führung erläuterte Kevin Müller, Geschäftsführer der Kärntner Sparkasse, der 4BK unlängst das hinter der völligen Neugestaltung der Filiale stehende Gesamtkonzept.

Im Vorfeld dieser Exkursion hatten sich die Schülerinnen intensiv mit dem Unternehmensmodell von Banken auseinandergesetzt und zunächst eigene Überlegungen dazu angestellt, z.B. auf welche Umfeld­faktoren Banken in den letzten Jahren vor allem reagieren mussten und welche sich daraus ergebenden Trends im Bankensektor erkennbar sind. Die Neugestaltung der Filiale ist eine dieser Maßnahmen, mit der die Kärntner Sparkasse auf gesellschaftliche Veränderungen und den Trend zur Digitalisierung reagiert.

Müller machte in seinen Ausführungen deutlich, dass zwar einerseits ein Trend zur Reduzierung von Filialnetzen erkennbar ist, andererseits aber die Bedeutung der Bankfiliale in Bezug auf die Kundenerfahrung immer mehr zunimmt. Der Besuch der Bankfiliale wird durch Investitionen in die Filialgestaltung einerseits zum digitalen Kundenerlebnis-Bereich mit vielen verschiedenen Serviceangeboten und soll andererseits die Möglichkeit bieten, auf Wunsch mit ausge­bildeten Filialmitarbeitern zu sprechen.

In der anschließenden Diskussion über weitere wichtige Teilebereiche des Unternehmensmodells wurde u.a. deutlich, dass den Mitarbeiter/innen als wichtigstem Kapital des Unternehmens ein sehr hoher Stellenwert zukommt, dem durch entsprechende Arbeitsplatzgestaltung, Angebote im Gesund­heitsbereich, aber auch durch direkt finanzielle Unterstützungen, z.B. für Kosten der Kinderbe­treuung ,umfassend Rechnung getragen wird.

Es war spannend zu erleben, wie durch die Ausführungen von Müller die in der Theorie besprochenen Themen lebendig, greifbar und damit auch verständlicher wurden. Herzlichen Dank für die Zeit und die freundliche Aufnahme.